Kaufen? Kaufen? Kaufen? - KAB kritisiert Sonntagsöffnungen in Bayern und Hessen

Sprichwörtlich durch den Ladenhintereingang hebelt die bayrische Landesregierung im Namen eines sogenannten „modernen Konsum-verständnisses“ wie bereits in Hessen geschehen die vom Grundgesetz geschützte Sonntags- und Arbeitsruhe aus.

Dies kritisiert Stefan B. Eirich, Bundespräses der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands.

 

Gesetz soll Rechtsprechung aushöhlen

Die uneingeschränkte Zulassung von sogenannten Smart Stores der großen Handelsketten Tegut (Migros), Rewe und Co wirkt nach Ansicht des katholischen Sozialverbandes mehrfach zerstörerisch. Zum einen führt sie auf längerer Hinsicht auch in Kombination mit der Möglichkeit z.B. für „lange Verkaufsnächte“ zu einer Verdrängung kleinerer, oft inhabergeführter Einzelhandelsläden nicht nur im Lebensmittelsektor. Insbesondere die Aufhebung der bisherigen Begrenzung der Verkaufsfläche bereitet systematisch den Dammbruch vor, so Eirich. Zum anderen gehe es grundsätzlich darum, mit allen Mitteln das sonntägliche Handels- und Verkaufsverbot zu überwinden. Mit der vollständigen Freigabe der Ladenöffnungszeiten von automatisierten Verkaufsstellen in Bayern und Hessen zeichne sich für immer mehr Bundesländer der Weg des geringsten Widerstands ab. Bewusst höhlen sie nach Ansicht der KAB damit die Feststellung des Bundesverfassungsgerichts aus, nach der durch Ladenöffnungen eine für Werktage typische „Betriebswirksamkeit“ ausgehe, vor der der Sonntag zu schützen sei.

 

Entlassungen im Einzelhandel

Nicht nur aus Sicht der Polizei und des Persönlichkeitsschutzes sind die automatisierten Verkaufsstellen umstritten. „Hier wird im ländlichen Bereich mit Scheinargumenten getestet, um flächendeckend personalreduzierte Verkaufsmöglichkeiten zu entwickeln“, erklärt Eirich. Das Argument, dass kein Personal am Sonntag arbeiten muss, sei nur bedingt richtig, und werde am Ende zum Bumerang für die Beschäftigten im Einzelhandel. „Entlassung auf Seiten der Arbeitnehmer – Profitsteigerung auf Seiten der großen Lebensmittelketten“.

„Hier handelt die Politik nicht im Sinne der Bürger und Gesellschaft, sondern hat endgültig den von einer rein profitorientieren Wirtschaft ausgelegten Köder geschluckt. Am andern Ende der Leine steht der Konsum rund um die Uhr und an sieben Tagen in der Woche. Es zählt dann nur noch, wer etwas kaufen kann“, erklärt Eirich. 

Kein Konsum am freien Sonntag. Aktionsbild der Allianz für den freien Sonntag

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